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Evangelischer Pfarrbereich Nobitz - Flemmingen
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Das geistliche Wort zum Karfreitag …. auch wenn wir keinen Gottesdienst feiern:

Andacht – 2.Korinther 5,19 - 21 – Versöhnung mit Gott!

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Liebe Leserinnen, liebe Leser,
An Karfreitag stirbt der Herr der Christen. Der Sohn des lebendigen Gottes wird hingerichtet. Am blutigen Holz des Kreuzes lässt er sein Leben. Warum? Weil der lebendige Gott und sein Sohn uns lieben. Jesus Christus starb für dich und für mich. Dieses Ereignis ist grausam. Wer sich da hinein vertieft, dem muss traurig zumute werden, dem muss es das Herz fast zerreißen. Unter dem Kreuz des Herrn gibt es wohl nur das eine Entsetzen. Wir hören seine Stimme: "Mich dürstet!" Sein gequälter Schrei dringt durch und durch: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen.
Wir müssen sein Leiden mit ansehen. Es riecht nach Blut und Schweiß, nach Qualen und Schmerzen. Wer erträgt den Anblick des gemarterten Körpers? Wer fasst die ungeheuerliche Botschaft: "Dieser war Gottes geliebter Sohn"?

Und wer erträgt von uns ganz bewusst diesen Gedanken: Für dich geschlagen? Für dich gelitten? Für dich getötet?
Wir fliehen doch lieber vor dem Kreuz. Oben auf dem Hügel, wo das Blut fließt und seine Qual laut wird, halten wir es nicht aus. Allenfalls aus der Ferne wollen wir es sehen. Das Entsetzliche komme uns nicht zu nah. In gehörigem Abstand wird das Kreuz erträglich klein. Und nicht nur seines. Warum das alles? Eine Antwort darauf gibt uns der Apostel Paulus im 2. Korintherbrief Kapitel 5.

Ja, in ´der Person vonChristus hat Gott die Welt mit sich versöhnt, sodass er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnet; und uns hat er die Aufgabe anvertraut, diese Versöhnungsbotschaft zu verkünden. Deshalb treten wir im Auftrag von Christus als seine Gesandten auf; Gott selbst ist es, der die Menschen durch uns ´zur Umkehr ruft. Wir bitten im Namen von Christus: Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch anbietet! Den, der ohne jede Sünde war, hat Gott für uns zur Sünde gemacht, damit wir durch die Verbindung mit ihm die Gerechtigkeit bekommen, mit der wir vor Gott bestehen können. 2.Kor 5,19-21


„Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch anbietet!“ Das ist die Botschaft, die uns unser Herr Jesus Christus zu ruft. Vielleicht haben wir Mühe, seine Worte zu verstehen. Zu weit haben wir uns vom Kreuz entfernt. Die Schuld, die ihn ans Holz gebracht hat, haben wir verdrängt.
Manchmal meint man, uns Christen wäre das Wissen um die Botschaft, um das Wort vom Kreuz abhandengekommen: Dieser trägt die Sünde der Welt. Meine und deine Schuld bringt ihn ans Kreuz. Begreifen wir es? Sieht es nicht manchmal so aus, als wollten wir Ostern ohne Karfreitag, Auferstehung ohne Leiden und Tod, Herrlichkeit ohne die Gedanken an Sünde und Schuld? Wir erleben durch die Corona-Pandemie gerade viel Leid und manchen von uns betrifft es persönlich. Müsste uns da das Entsetzen ankommen? Über uns selbst. Ein heilsames Entsetzen wäre das! Der Herr, nach dem wir uns nennen, opfert sich für uns. Er leidet, damit wir Frieden mit Gott haben. Er vollbringt unsere Versöhnung. Und er bittet uns noch am Kreuz inständig: Lasst euch versöhnen mit Gott. Das kann uns auch in dieser Corona-Pandemie zum Trost werden.

Darum wenn wir Menschen miteinander uneins waren und uns dann auf einmal einander die Hand reichen wollen? Einsicht muss wohl da sein. Erkennen: Ich habe einen Fehler gemacht. Wenigstens aber muss man sagen können: Wir haben uns wohl beide nicht richtig verhalten. Bewusst werden muss es uns: Es liegt ein Fehler vor, einer ist schuldig geworden, oder eher sogar beide. Jetzt kann man sich versöhnen.
Jetzt wird ein neuer Anfang möglich. Aus der Erkenntnis von Schuld kann die Aussöhnung kommen.

Lasst euch versöhnen mit Gott! Kann ich ferne vom Kreuz wie ein Unbeteiligter stehen? Kann ich denn da nur Zuschauer bleiben? Sehe ich da wirklich "aus der Ferne", was da geschieht? Wohl kaum! Begreife ich, dass es meine Sünde ist, die ihn foltert, die ihn ans Kreuz bringt, die ihm die Seite durchbohrt und ihm Hände und Füße zerfetzt, die ihn sterben lässt? Nur unter Jesu Kreuz wird mir aufgehen, dass sein Leiden meine Schuld ist. Und nur so kann es Versöhnung geben. Daum gilt auch uns die Frage Jesu: „Das tat ich für dich! Was tust du für mich?“

Einen besinnlichen Karfreitag wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Jörg Bachmann

1. Du schöner Lebensbaum des Paradieses, gütiger Jesus, Gotteslamm auf Erden.Du bist der wahre Retter unsres Lebens, unser Befreier.

2. Nur unsretwegen hattest du zu leiden, gingst an das Kreuz und trugst die Dornenkrone. Für unsre Sünden musstest du bezahlen mit deinem Leben.

3. Lieber Herr Jesus, wandle uns von Grund auf, dass allen denen wir auch gern vergeben, die uns beleidigt, die uns Unrecht taten, selbst sich verfehlten.

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